Kultureller Bereich

Frauen, die in der Literatur Geschichte geschrieben haben

Am 8. März ist der Internationale Frauentag gefeiert, und um dieses besondere Datum zu feiern, wollten wir von BigTranslation die Geschichten einiger Autorinnen teilen, die ihre Spuren im Lauf der Zeit hinterlassen haben, entweder in Prosa oder in Versen. 

Einige von ihnen sind bekannt durch ihren Beruf als Journalistinnen, Übersetzerinnen oder Künstlerinnen, andere aufgrund ihres Engagements für die Literatur. Sicher kennen Sie einige dieser Namen bereits – und wenn nicht, dann werden wir sie Ihnen gerne vorstellen.

Mary Shelley

Mary Godwin, später bekannt als Mary Shelley, erhielt eine Ausbildung in liberalen politischen Theorien von ihrem Vater und feministische Ideen von ihrer Mutter, ganz im Gegensatz zur moralischen Starrheit ihrer Zeit. Die Autorin schrieb in verschiedenen Genres, z. B. historische Romane, Reisetagebücher oder Essays. Nach ihrem Tod war ihr berühmtestes Werk Frankenstein oder Der moderne Prometheus.

Mary Shelley war eine Autorin, die vom Schmerz und der Tragödie des Todes heimgesucht wurde. Während einer Nacht im Jahr 1816, in der eleganten Villa Diodati im schweizerischen Dorf Cologny führten die Geschichten über Angst und Geister, die sie mit ihrem Mann und ihren Freunden zur Unterhaltung nutzte, zu einem Gespräch über Leben und Tod und darüber, ob Leben künstlich erzeugt werden könnte. In derselben Nacht ging Mary Shelley mit der Idee ihres berühmtesten Romans zu Bett. 

„Ich sah den blassen Studenten der ungeweihten Künste neben dem Ding knien, das er zusammengesetzt hatte. „Ich sah das abscheuliche Abbild eines Menschen ausgestreckt liegend, aber dann, durch das Wirken eines sich in Gang setzenden machtvollen Motors, Anzeichen von Leben zeigend, sich behäbig rührend.“

Frankenstein oder Der moderne Prometheus. Mary Shelley, (1818).

Oriana Fallaci

Die Aktivistin, Schriftstellerin und erste weibliche italienische Kriegskorrespondentin Orianna Fallaci ist als Inbegriff der Reporterin des 20. Jahrhunderts in die Geschichte eingegangen. Diejenige, die das Reisen zu ihrer Lebensweise gemacht hatte, sich dort aufhielt, wo Konflikte aufgetreten waren und den Großen und Mächtigen Fragen stellte. Sie berichtete über den Vietnamkrieg, das Massaker von Tlatelolco in Mexiko und war bei den Konflikten in Indien und Pakistan vor Ort. Zwischen 1963 und 1964 verbrachte sie lange Zeit bei der NASA und auf die zweite Reise zum Mond nahm der Astronaut Charles Conrad ein Kinderfoto der Journalistin mit.

Als Autorin stechen Titel wie Das unnütze Geschlecht (1962) hervor, in denen ihr Beitrag zur feministischen Bewegung zu sehen ist, oder Interview mit der Geschichte (1986), in dem die Reporterin achtzehn öffentliche und politische Persönlichkeiten analysiert.

„Einsamkeit ist nicht immer ein Gefängnis. Für manche ist es manchmal eine Errungenschaft, die sie vor neuen Wunden und Kränkungen schützt. Nur die Schwachen und die Armen im Geiste haben Angst vor der Einsamkeit und langweilen sich allein. Ich bin nicht schwach.“

La paura è un peccato (dt. Angst ist eine Sünde ) Oriana Fallaci, Posthume Werke

Gabriela Adamesteanu

Hervorragende Journalistin, Übersetzerin und Autorin von Kurzgeschichten, geboren 1942 in Rumänien. Mitte der achtziger Jahre erhielt sie für ihren Roman Verlorener Morgen den Preis der Rumänischen Akademie und den Preis der Autorengemeinschaft. In diesem Werk wird die jüngste Geschichte Rumäniens zu dieser Zeit durch die Augen einer alten Frau erzählt, die eines Morgens durch die Straßen von Bukarest geht.

Diese Autorin leitet die Zeitschrift 22, eine der renommiertesten Zeitschriften des Landes, und setzt sich aktiv für die Verteidigung bürgerlicher und demokratischer Rechte ein.

„Wenn sie früher so tagelang dagesessen hätte ohne rauszugehen, da hätte sie gedacht, gleich fällt ihr die Decke auf den Kopf. Sie hätte kurz gewartet, dann wäre sie losgegangen.“

Verlorener Morgen. Gabriela Adamesteanu (1983)

Jurga Ivanauskaitė

Sie war eine wegweisende zeitgenössische litauische Schriftstellerin. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit den Spannungen zwischen Religion, Sexualität und Emanzipation. Sie wurde 1961 in Litauen geboren, studierte Bildende Kunst in Vilnius, wo sie 1985 ihr erstes Buch Pakalnučių metai (dt. Das Jahr der Maiglöckchen) veröffentlichte.

Nach ihren Reisen nach Fernost in den 1990er Jahren trat sie der Free Tibet-Bewegung bei und veröffentlichte eine Trilogie über die buddhistischen spirituellen Praktiken, die sie von Lamas in Ladakh in Nepal gelernt hatte.

Josefina de La Torre

Sie war Teil der Generation „Las Sin Sombrero“ (dt. die ohne Hut), die Frauen der „Generación del 27“ (dt. Generation der 1927er) in der spanischen Literatur. 1907 auf den Kanarischen Inseln geboren, erhielt sie eine musikalische Ausbildung. Sie arbeitete als Sängerin und Schauspielerin, trotzdem ist sie heute besonders für ihre Gedichte bekannt. Mit sieben Jahren schrieb sie ihr erstes Gedicht, das sie dem Lyriker Alonso Quesada widmete. 

Die erste Veröffentlichung erfolgte jedoch erst nach dem Tod des Schriftstellers Benito Pérez Galdós im Jahr 1920. Ihr erster Gedichtband wurde 1927 unter dem Titel „Versos y Estampas“ (dt. Verse und Drucke) veröffentlicht. In ihren Gedichten war ihre Heimat, Las Palmas auf Gran Canaria, immer präsent, worin sie ihre Wünsche, Träume und Erinnerungen widerspiegelte.

Während ihres Aufenthalts in Madrid, wo sie auch als Synchronsprecherin arbeitete, wurde Josefina de la Torre auch von der „Generación del 27“ beeinflusst. 

Während des Bürgerkriegs kehrte sie dann auf ihre geliebte Insel zurück, wo sie weiterhin über Themen wie Realitätsflucht schrieb, nun unter einem Pseudonym.

„Wir haben von einer fabelhaften Welt geträumt.

Gemeinsam hätten wir Felder gesät,

Festungen gebaut: Sieger,

da wir beide das gleiche Echo hörten.

Heute wären unsere Kinder schon Männer,

Frauen, die voller Hoffnung lächelten.“

Marzo incompleto (dt. Unvollständiger März). Josefina de la Torre (1968)

 

Diese Frauen stehen für viele der Frauen, die darum kämpften, für die Freiheit und für ihre Rechte gehört zu werden. An diesem Tag möchten wir unseren Vorgängerinnen für all das danken, was sie mit ihrem Kampf erreicht haben und worauf wir heute sehr stolz sein können. Dies ist unser kleiner Tribut 😊

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Ana Galiana

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