Der linguistische Aspekt des Feminismus: Die Terminologie der Gleichberechtigung

Kommenden Sonntag, am 8. März, wird der Internationale Weltfrauentag gefeiert.

Kommenden Sonntag, am 8. März, wird der Internationale Weltfrauentag gefeiert. Ein Tag voller  Demonstrationen und Forderungen, der seinen Ursprung im Jahr 1909 in New York hat. Trotzdem wurde der Internationale Tag der arbeitenden Frau erst 1975 institutionalisiert, als die Vereinten Nationen (UNO) die Forderungen nach der Gleichberechtigung der Frauen gegenüber den Männern offiziell formulierten.

Wir von BigTranslation wollen diesen Tag mit dem umfangreichen Vokabular feiern, das uns der Kampf für gleiche Rechte geschenkt hat und das sich kontinuierlich weiter entwickelt. Im Folgenden nennen wir Ihnen einige Beispiele.

Positive Maßnahmen

Bestimmte Maßnahmen, die darauf abzielen, eindeutige Situationen der Ungleichheit zu korrigieren, um das verfassungsmäßige Recht auf Gleichheit umzusetzen. Diese Maßnahmen müssen angemessen und verhältnismäßig zu dem jeweils verfolgten Ziel sein.

Empowerment der Frauen

Dieser Begriff wurde 1995 bei der IV. Weltfrauenkonferenz in Bejing (Peking) geprägt. Er bezog sich auf die verstärkte Beteiligung von Frauen in Entscheidungsprozessen und ihren verbesserten Zugang zu Macht. Heute impliziert er auch das Bewusstsein, dass jede Frau Macht besitzt, und zwar in Bezug auf auf die Wiederherstellung ihrer eigenen Würde und Unabhängigkeit.

Feminisierung der Armut

Dieser Begriff gibt einer Situation einen Namen, die in den meisten Ländern weit verbreitet ist und macht sichtbar, dass Frauen den größten Anteil der in Armut lebenden Bevölkerung stellen. Die Anpassungspolitik jedes Landes wirkt sich auf die Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt und ihren Zugang zu wirtschaftlichen und sozialen Ressourcen aus.

Feminismus

Eine Denkrichtung, die die Gleichheit zwischen Frauen und Männern verteidigt. Es handelt sich um eine drei Jahrhunderte alte Tradition des Denkens. Diese Strömung konstatiert die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen. Die Frage nach dem Ursprung des feministischen Denkens basiert auf der Frage: Welchen Grund gibt es dafür, dass die Hälfte der Menschheit – also alle Frauen – nicht die gleichen Rechte zuerkannt bekommt, wie das gesamte menschliche Kollektiv?

 

Gleichberechtigung

Die Gleichheit von Männern und Frauen vor dem Gesetz. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz in den europäischen Ländern wieder eingeführt. Seitdem haben Frauen das Recht auf Bildung, auf bezahlte Arbeit und das Wahlrecht.

Patriarchat 

Form der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Organisation, die sich in landwirtschaftlichen Gesellschaften herausgebildet hat. In dieser beherrschen erwachsene Männer die Frauen und Kinder. Debatten über das Patriarchat sind in verschiedenen historischen Epochen entstanden und wurden während der feministischen Bewegung der 1960er Jahre wieder aufgegriffen.

Die Schriftstellerin Gerda Lerner, Autorin von „Die Entstehung des feministischen Bewusstseins“, definierte das Patriarchat als „die Manifestierung der Herrschaft der Männer über die Frauen und Kinder innerhalb der Familie und die Ausdehnung dieser männlichen Dominanz über Frauen in der Gesellschaft insgesamt“.

Gläserne Decke

Auch als vertikale Diskriminierung bekannt, sind es die Grenzen, die sich auf die Aufstiegschancen von Frauen am Arbeitsplatz auswirken. Obwohl es eine Demokratisierung zwischen Männern und Frauen beim Zugang zu verschiedenen Arbeitsplätzen gibt, bleiben Positionen, die das Treffen wichtiger Entscheidungen implizieren, meist in den Händen von Männern.

Geschlechtsbezogene Gewalt

Das ist jene Gewalt, die auf der Geschlechts-Zugehörigkeit der Person beruht und die physische, sexuelle oder psychische Schäden oder Leiden verursachen kann oder tatsächlich verursacht; ebenso wie die Androhung solcher Handlungen, Nötigung oder Freiheitsentzug. Diese Art von Gewalt erstreckt sich auch auf minderjährige Kinder.

Sichtbarkeit bzw. Sichtbarmachung

Der Prozess, das Leben der Frauen in unserer Realität und Geschichte bekannt zu machen und in das allgemeine Wissen zu integrieren. Die Geschichte der Frauen, ihre Rolle in der Welt und ihre Gleichstellung mit den Männern anzuerkennen und aufzuwerten.

Das Vokabular der Gleichheit wächst in unserem Alltag immer weiter. Es wird in sozialen Netzwerken häufig benutzt. Es sind nicht mehr nur Organisationen oder Gruppen, die diese Terminologie verwenden. Heutzutage lehren Bildungseinrichtungen wie Universitäten diese Terminologie als Teil ihres Lehrplans. Wenn wir diesen Artikel als Beispiel nehmen, so ist seine gesamte Terminologie im GLOSSAR DER GLEICHSTELLUNGSPOLITISCHEN BEGRIFFE der Universität Valencia und in WÖRTER FÜR GENDERGLEICHHEIT IN DER BILDUNG von María José Pérez Francés, herausgegeben von der Universität La Rioja, zu finden.

 

 

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